Berg - und Hüttenarbeiterverein St. Barbara Ensdorf 1873 e.V.
Hasenberg
Hasenberg Die Ensdorfer Marienkapelle auf dem Hasenberg, erbaut im marianischen Jahr 1954, feierlich eingeweiht am 15. August 1956, hat eine einzigartig erregende religiöse und kulturelle Strahlungskraft gewonnen, sowohl für die Gemeinde Ensdorf selbst, wie für den ganzen Saarlouiser Raum. Zweifellos ist diese Kapelle mit ihren Anlagen, also das ganze Hasenberganwesen, Werk und Besitz der Gesamtheit der Ensdorfer Bürgerschaft. Die Opfer, die Arbeitsleistungen, die Stiftungen, die bis heute unentwegte Obsorge aller für das Ganze, leuchten von dort oben wie ein guter Glanz echten und lebendigen Glaubens inmitten einer so oft als entchristlichen gescholtenen Zeit. Dennoch dürfen gerade unsere Bergleute sich rühmen, im Hasenbergwerk sich ein gutes Zeichen ihres christlichen Geistes gestiftet zu haben. Darum soll das Hasenbergwerk in dieser Ehrenschrift unserer Bergleute auch eine gebührende Erwähnung und Würdigung erfahren. Das im ganzen Saarland unvergleichlich große Kapellen- Areal setzt sich zusammen aus zahlreichen Einzelparzellen, die fast alle aus dem Besitz unserer Bergmannsfamilien stammen. Mit einem Eifer ohnegleichen haben unsere Bergmannsleute den Boden ihrer ehemaligen kleinbäuerlichen Arbeit umgewandelt in einen Riesengarten christlicher Devotion. Hier sollte nach dem Willen aller eine Stätte körperlicher und geistiger Erquickung und Erholung erblühen, für alle, die dorthin kommen im Vertrauen auf jene Güter, die allein das ruhelose menschliche Herz befrieden können. Darum zeigt in der Oberkapelle die Muttergottes mit kaum überbietbarer Eindringlichkeit jedem Sucher und Besucher, dass unser Erlöser Herr Jesus Christus das einzige Heil und die einzige Hoffnung für die ganze Welt und für jegliche Kreatur ist. Es gibt keinen anderen Weg in den Sinn dieser Welt mit allen ihren Rätseln, als den Herrn Jesus Christus. Maria, die Gottesmutter, verhalten strahlend im sieghaften Frieden ihres Glaubensglückes, weist uns und alle Welt auf den Weg ihres Lebens. Wie für sie selbst gelten auch für uns alle demütige Anbetung und dankbarer Dienst vor Gott allein als der Weg zu unserem Heil. Die Unterkapelle ist dem Gedächtnis der Opfer der beiden Weltkriege und den Opfern der Arbeit gewidmet. Hier wurde Woche für Woche die Heilige Eucharistie gefeiert, angesichts des Bildes des glorreichen Erlöserherrn, der durch seinen Tod und seine Auferstehung seine erbarmende Liebe beweisend und besiegelnd, unser aller Trost ist. Das Mosaik über dem Eingang zu dieser Toten- Gedächtnisstätte zeigt den vom Tode auferstehenden Herrn. "Wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle belebt werden" (l. Kor. 15, 22). Nicht "Macht des Nichts" ist das Letzte, sondern das ewige Leben in der Herrlichkeit des Herrn. "Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben". So glaubt und betet der Christ, auch wenn er seine Toten klagend betrauert. An den beiden Andachtsplätzen im Norden (Lourdes-Platz) und Süden der Anlage (Fatima- Platz) werden wir von der Mutter unseres Erlöserherrn belehrt und angehalten, stets in unserem Herzen mit Christus eins zu sein und zu bleiben und wie er den Willen des Vaters immerfort zu erfüllen. Der Hauptsitz der Anlage trägt den Namen der Patronin der Bergleute, der Heiligen Barbara. An der schönsten Stelle dieses Platzes erhebt sich ein mächtiges Kreuz, dem die Worte “Christus Sieger, Christus König, Christus Herrscher” und das Heilig- Rock-Wallfahrtsabzeichen (1959) eingekerbt sind. Dieses Kreuz wurde am Tage der Heilig-Rock- Wallfahrt-Schlußfeier im Dom zu Trier, am 20. September 1959, von unseren Bergleuten in großer und feierlicher Männer- Prozession von der Pfarrkirche aus zum Hasenberg hinaufgetragen und feierlich aufgerichtet. Vor diesem Kreuz auf dem St. Barbaraplatz wurde am 25. September 1960 der erste religiöse Bergmannstag an der mittleren Saar festlich begangen, wobei der Pfarrer von Fraulautern, HI.Dreifaltigkeit Alois Piroth, mit einer machtvollen Predigt unsere Bergleute, zu lebendigem Zeugnis für Christus, als dem einzigen Herrn und Heil unserer Welt, anfeuerte. In der Vorstandssitzung am 10.01.1984 beantragte Alexander Fünfrocken die Wiedereinführung eines religiösen Bekenntnistages auf dem Hasenberg, der mit Mehrheit beschlossen wurde. Am 31.05.1984 fand er zum ersten Mal als "Internationaler religiöser Bekenntnistag" aller Berufstätigen, ausgerichtet vom Berg- und Hüttenarbeiterverein "St. Barbara" Ensdorf statt. Weihbischof Dr. Kleinermeilert aus Trier zelebrierte den Festgottesdienst und hielt die Festpredigt. Protektor der Veranstaltung war Bergwerksdirektor Dipl.-Ing. Moritz Rauber. 34 Vereine aus Frankreich, Luxemburg und dem Saarland sowie Abordnungen von KAB- Verbänden mit ihrem Landesbezirkspräses Alfred Thewes und viele Gläubige nahmen an der Veranstaltung teil (ca 1100 Personen). Der Kirchenchor St. Marien Ensdorf und der Musikverein aus Alsweiler übernahmen die musikalische Umrahmung der Messfeier. Die Kollekte, die zusammen mit den Spenden 1700 DM betrugt, wurde zu Gunsten der Arbeitslosen im Bistum Trier Weihbischof Kleinermeilert übergeben. Der Reinerlös der Veranstaltung kam der Hasenberganlage zugute und wurde dem Pastor von Ensdorf, Herrn Dechant Bichler überreicht. Zustande kam der Erlös dadurch, dass unter der bewährten Leitung von Frau Amanda Becker mit ihren vielen Helferinnen und Helfern die Gäste nach dem Gottesdienst mit Kaffee und Kuchen, der von Ensdorfer Frauen gespendet wurde, sowie mit Getränken und kleinen Imbissen bewirtet wurde. Erwähnt muss noch werden, dass durch die Grubenverwaltung Ensdorf ein Streckenausbau über dem Altartisch auf dem Hasenberggelände hingestellt wurde, damit die Messfeier auch bei schlechtem Wetter abgehalten werden konnte.