Berg - und Hüttenarbeiterverein
St. Barbara Ensdorf 1873 e.V.
bis 1945
5.
Zeit des Nationalsozialismus (1935 – 1945)
Ab 1930 ging die Mitgliederzahl von Jahr zu Jahr zurück. Ursache hierfür war die schlechte
wirtschaftliche Lage sowie der Einfluss des Nationalsozialismus.
1934 fand das 60 jährige Stiftungsfest statt
Bis 1936 verringerte sich die Mitgliedszahl von 402 im Jahre 1928 bis auf 108 Mitglieder.
Die Generalversammlung am 18.01.1936 im Saal „Faust – Hiery“ wurde bereits von der SA
überwacht. Ehemalige Vereinsmitglieder, die bereits in der SA Mitglied waren, versuchten die
Versammlung zu stören. Die 22 erschienenen ordentlichen Mitglieder wurden von den SA –
Spitzeln namentlich notiert. Um einer Beschlagnahme des Vereinsvermögens zu entgehen,
beschloss die Versammlung, den Verein aufzulösen. Von den 4412,80 Reichsmark erhielt jedes
der 108 Mitglieder 40 RM, den Rest erhielt die Kirchengemeinde.
Der damalige 1. Vorsitzende August Heck entschloss sich, die Vereinsfahne an einem sicheren
Ort heimlich zu verstecken. In einer Holzkiste wurde die Fahne wasserdicht verpackt und des
Nachts unter einem beladenen Mistwagen zur Bommersbachmühle gefahren. Dort wurde die
Kiste mit der Fahne auf einem Grundstück des Mitglieds Jakob Becker vergraben. Die Stelle
wurde mit einer Brombeerhecke bepflanzt.
Erst bei der Wiedergründung des Vereins im Jahre 1951 hat August Heck die Rettung der
Vereinsfahne bekannt gemacht. Diese Fahne wurde dem ehemaligen 1. Vorsitzenden bei seiner
Beerdigung im Jahre 1966 mit ins Grab gegeben.